
Jemand sagt: „Lass uns mal eine Vision von der besten Zukunft der gesamten Welt entwerfen.“ Die Gruppe nickt, Ideen prasseln eine Stunde in den Raum. Ich überlege, warum mich das aufregt. Tage später ist mir klar: Wir brauchen weder weitere Visionboards noch übergriffige Ideen, die auf die Individualität anderer Völker/Gruppen/Natur keinerlei Rücksicht nimmt, Missionierung geht nie gut. Es geht darum, was der Einzelne tut. Der Spruch „Global denken, regional handeln“ hat was. Wir brauchen kein „ich mach alles neu“-Mützchen, das wir über alles streifen, egal wie der Kopf ist. Menschen, die wenig reden, sondern Samen austeilen, Mikrokredite geben, Bäume pflanzen, achtsam mit Natur und Ressourcen umgehen, Dinge reparieren, wiederverwerten, anderen eine hilfreiche Hand geben verändern die Welt, nicht die Bubblebabbler. Menschen, die M-U-T entwickeln = machen und tun, weder super noch perfekt, Prototypen. Je mehr, desto näher an guten Lösungen. Jeder kann im eigenen Umfeld viel tun, weniger reden und mehr mit Herz und Verstand handeln.
Mein Beitrag? Ich pflege eine schwerstgehandicapte Person neben meiner Arbeit mit Menschen, wir bauen so viel wie möglich selbst an, das ist seit 40 Jahren ein Biohaushalt. Wir kaufen wenig neue Dinge, reparieren, flicken und haben 2025 ein großes Gewächshaus gebaut. Wir versuchen uns einzumitten, keine Angst zu haben und zu schüren, wach, achtsam und offen zu sein, wann immer es geht. Das mag nicht viel sein, aber es ist besser als nichts. Der alte Spruch aus Afrika: „Wenn viele Menschen an vielen Orten viele kleine Dinge tun, kann sich das Antlitz der Welt verändern“ gibt Zuversicht. MUT rockt.
Unser 12. Hoffnungszitat ist von Friedrich Hölderlin: „Es lebte nichts, wenn es nicht hoffte.“
