Monthly Archives: März 2025

Schau auf den Geist

Auf den Geist muss man schauen. Denn was nützt ein schöner Körper, wenn in ihm nicht eine schöne Seele wohnt.

Euripides

Die Tür zum Glashaus am Goetheanum erinnert mich stets ein wenig an Hobbitbehausungen.

Haarspalterei

Meine Friseurin Heidi sagt, dass man die Energie eines Menschen an seinen Haaren erkennen kann. Damit ist nicht wildes Stehhaar am Morgen gemeint, vermute ich. Sie wundert sich über den Berg Haare, den sie alle paar Wochen bei mir abschneidet und alles wieder in Form bringt. Das mit dem Wachstum ist auf normalen Alltag begrenzt, das eine Mal im Leben, als ich die Haare lang hatte, war das Wachstum eher überschaubar. Manchmal denke ich – oh, wenigstens die Haare haben genug Energie! Ich merke, wie mich das erheitert, freut und – mit guter Energie versorgt. Meine Frisur ist vor allem praktisch, super geschnitten (Danke Heidi) und restlos pflegeleicht. Das einzige Haar vielleicht, das niemals Kontakt mit Haarfarbe hatte, von einem Desaster vor 40 Jahren abgesehen, als ich stolz Schaumfestiger „Dunkle Kirsche“ beim Friseur bekam, das Haar grandios schimmerte und auf dem Heimweg ein Gewitterschauer ohne Schirm auf mich niederprasselte. Resultat: Die rote Kirsche lief in Streifen über meine weiße Bluse und als ich das Studentenwohnheim betrat, traten alle besorgt herbei, sie dachten, ich hätte eine schwere Schädelverletzung und das sei Blut. Soviel zum Thema Farbe, Haare und ich. Manche Experimente im Leben bleiben einmalig und ich habe herrlich weiß werdendes Haar!

 

Vor fünf Jahren war mein Haar noch nicht so weiß wie heute. Danke an Britta für das Foto.

Ruheorte

Orte können gut tun, sie strahlen Kraft, Ruhe, Stille und eine besondere Energie aus. So wie dieser hier in Schweden. Danke an Theresa für das Foto!

Gute Besserung allen Kranken

Ich wünsche allen, die derzeit flachliegen, gutes Genesen. Eine echte Grippe darf man nicht unterschätzen, der Körper muss sich anstrengen, um mit den Viren klarzukommen, das dauert und danach Rekonvaleszenz. Wir unterschätzen das. Früher gab es diese Erholungszeit getreu dem Motto „Der Rückschlag ist schlimmer als die Ersterkrankung“, nahm das ernst und sorgte dafür, den Körper langsam wieder an normale Belastungen zu gewöhnen (die in meiner Kindheit oft körperlich viel mehr waren für die Menschen). In der Zeit konnte sich auch die Seele erholen, weil kranke Menschen im Bett lagen. Mit Wärmflasche, Hühnersuppe und Ruhe. Wenn möglich bei offenem Fenster mit Sonne, sonst eingemummelt und überwiegend schlafend oder ruhend. Das fehlt uns, das in Ruhe den Körper seine gute Arbeit tun lassen. Mit Wadenwickeln Fieber senken. Mit Tee und Suppe von innen wärmen und kräftigen, wenn es wieder aufwärts ging. Menschen bekamen keine Ablenkung geboten, der Körper durfte sich ganz auf sich konzentrieren. Ich glaube, wir waren damals krank, wenn wir krank waren und wurden schneller und nachhaltiger gesund, weil das System nichts anderes tat als ruhen und genesen. Da steckt Entwicklung drin – deshalb waren manche Krankheiten regelrechte Entwicklungsbooster, konnten vor allem Kinder nach überstandener Erkrankung mehr als zuvor. Das alles nehmen wir uns heute weg. Preis: Schlechtere Gesundheit, oft lange psychische Durchhänger, weil die Seele eben nicht mit genesen konnte. Langfristig mehr Infekte, schwächeres Immunsystem, weniger Abwehrkraft und irgendwann auch kein Vertrauen mehr in die enormen Kraft des Körpers. Ist es das wert?

 

Einen guten Jupitertag dir!

 

Danke an Theresa für das Wasserfoto!

Lange Weile gewünscht

Ruhen, schlafen, keinen Input, sich „langweilen“ – das ist die beste Medizin für alle, die gerade krank sind mit Infekten. Dann hat der Körper Kraft zur Genesung, einer Entwicklung zum Besseren.

Ein langer ruhiger Steg in Schweden. Danke an Theresa für das Bild. Total unaufgeregt und deshalb total entspannend.

Viel los grad

Spät kommt der Input heute. Der Grund – gestern haben sich die Termine wegen Notfällen in der Praxis überschlagen. Bis in die Nacht hinein wollten Dinge geklärt und gehalten werden. Heute Morgen nach dem Versorgen des Bruders lief ich im Eilschritt zur Straßenbahn, um nach fast einer Stunde Fahrt zur Uniklinik zu kommen zur Kontrolle meiner Ohren und Hörgeräte. Im ersten Jahr nach der OP finden diese Untersuchungen häufiger statt. Nun ist das Gerät noch feiner eingestellt, Hörtests sind gut gelaufen. Ich versuche den gestrigen Tag nachzuarbeiten und mich auf die Klienten heute einzustellen. Die am Sonntag startenden Eurythmiekurse wollen vorbereitet sein, ebenso mein Seminartag am Samstag. Die Fahrtzeit habe ich genutzt, um endlich in einer komplexen Lektüre über Zukunftsszenarien voranzukommen. Diese Vielfalt in meinem Alltag ist ungeheuer spannend!

Hab einen tollen Wochenteilungstag.

Drei Flügel

 

Drei Flügel hast du: In die Höhe empor schwingt der eine, auf der Erde müht sich der zweite und überall schwingt der dritte.

 

Hildegard von Bingen

Ich bin ein Glückspilz

Wenn die Woche mit einem Halbtagsworkshop startet, geht mir das Herz auf. Lieblingsthema Kommunikation. 20 Leute eines Teams, die durchaus ihre Fragen haben. Wir haben Grundlagen angeschaut, damit alle die gleiche Ausgangsbasis haben und sind tief eingestiegen in Fallen sowie berührende Momente von Kommunikation. Kleine Übungen zur Wahrnehmung, zur Frage, was sich das Team selbst in Bezug auf Kommunikation wünscht und eine feine Herzensübung haben dafür gesorgt, dass am Ende lächelnde Menschen den Raum verlassen haben. Jetzt geht es darum, das Erarbeitete zu implementieren, sich gegenseitig liebevoll dazu einzuladen, „selbst die Veränderung zu sein, die wir in der Welt sehen wollen“. Team bedeutet eben nicht „toll, ein anderer machts“, sondern: Was bin ich bereit, hineinzugeben in eine stärkende zukunftsstabile Teamkultur? Es war ein toller Vormittag, unser nächstes Teamthema werden Stärke und Werte sein. Diese Woche stehen tolle Termine an. Am Samstag ist im Nautilusprojekt das Thema „Embodiment“ dran, am Sonntag startet das Tierkreisfestival Eurythmie. Dankbar bin ich von Herzen für meine abwechslungsreiche Arbeit und das Vertrauen, das die Menschen mir entgegenbringen.

 

Eine Minute Augenferien an einem schwedischen See, Theresa schickt das tolle Bild. Dankeschön!

Strahlend

Selbst wenn du denkst, es gibt wenig Grund – herzliche Einladung zum Lächeln. Weil du es wert bist, dir selbst ein Strahlen zu schenken. Wie schön, dass es dich gibt!

Sonnen-Strahlen, von Theresa eingefangen. Danke!

Wandeltage

Dankbar und erfüllt bin ich von diesem Wochenende. Der Pioneers of Change-Summit ist mit berührenden Interviews gestartet, Projekte wurden vorgestellt, in denen sich Menschen auf verschiedensten Wegen für Wandel auf allen Ebenen engagieren. Der Summit läuft noch, es lohnt sich, noch mit einzusteigen!

Highlight: die Infoveranstaltung zum Tierkreisfestival von Eurythmy4you. Ich freue mich (mit mächtig Respekt!), dass nun die Kurse an den Start gehen, wenn du mit dabei sein magst, hier der Link: https://www.eurythmy4you-en.com/

„The Power behind my name“ sowie „Challenging People“, ich bin gespannt!

Zwei Tage geblockt, um aufzuräumen. Regale sortieren, gründlich saubermachen, den Kleiderschrank halbieren, dem Bruder die Haare schneiden, staunen ohne Ende und glücklich darüber sein, wie viele Menschen wundervolle Beiträge leisten, dass unsere Erde ein großartiger Ort ist. Da spürte ich im Herzen „Des Weltendaseins Werdelust“, wie es in Steiners Wochenspruch heißt und freue mich über „Großmut wird zu Liebe“, die Tugend, die mit den Fischen verbunden ist, also diese Woche noch jeden Tag lebendig sein darf.

 

Komm gut in die neue Woche. Schau dich um – wo kannst du heute des Weltendaseins Werdelust erkennen? Großartig, oder?

 

Vielleicht mag dein Leben heute auch auf erstaunliche Weise in Fluss kommen. Danke an Stephanie für das Bild!

Weltendaseins Werdelust

Es spricht zum Menschen-Ich

Sich machtvoll offenbarend

Und seines Wesens Kräfte lösend

Des Weltendaseins Werdelust:

In dich mein Leben tragend

Aus seinem Zauberbanne

Erreiche ich mein wahres Ziel.

Der Wochenspruch aus dem Seelenkalender von Rudolf Steiner.

Stephanies Foto passt so gut zu dieser Stimmung! Danke dafür.

Nein danke

Schwierige Geburt. Eine tolle Ausbildung lockt. Dreiteilig. Zeitaufwand viel, leider jedoch spannend. Ein Themenblock von dreien ist so weit weg von mir. Wahllogik: drei Teile. Drei Ja notwendig. Ein Ja fehlt, nicht machen. Was Probleme bereitet hat war die Überlegung – ignoriere ich das wichtige Thema KI? Noch tiefer informiert, noch mehr begeistert von den anderen Teilen der Ausbildung. Ich ignoriere KI und ihre Herausforderungen nicht. Egal, wie viel Zeitersparnis mir versprochen wird – Handy, Medien aller Art haben uns Lebenszeit geraubt, anstatt sie uns für sinnvolle Dinge geschenkt. Also lasse ich das Angebot mit einem weinenden Auge ziehen und vertiefe mich weiter in die Welt des Ayurveda. Was seit 2500 Jahren Bestand hat, bietet mir gerade mehr Wachstums- und Lernfeld als KI, vielleicht zu kurz gedacht, wer weiß.

Was bleibt, wenn KI dazu führt, dass ich nichts mehr glauben kann? Das reine Menschsein. Das Schönste, Schwerste und Echteste, was es gibt. Dem Pfad mag ich aus vollem Herzen folgen: Menschen im Menschsein unterstützen. Echt, mit wachem Geist, offenem Herzen. Wie sagte gestern jemand zu mir: „Träum weiter, du musst doch mal sehen, wie die Welt tickt.“ A) kann ich nur hören, wie die Welt tickt, nicht sehen (okay, pingelig) B) Was ist falsch an Träumen? C) Warum muss ich was? Ein schönes Wochenende mit einfachen Wahlmöglichkeiten!

 

Manchmal muss man im Alltagschaos genau schauen, wo die Hinweise für die nächsten Schritte sind. So hat Theresa auch rausgefunden, wo der Jakobsweg weitergeht. Danke für dein Bild.

Ausatmen

Setz dich, atme durch. Wasser findet immer seinen Weg. Du bestehst zu einem Großteil aus Wasser, warum denkst du also, du findest deinen nicht? Vielleicht bist du schon längst angekommen. Danke an Manuela für das Foto.

Mir reichts

Mir geht das Wort „Selbstliebe“ ab und an auf den Senkel, das ist bei manchen ein krasser Egotrip Marke „Nur dann werde ich meine inneren Baustellen klären, was die Voraussetzung fürs Glücklichsein ist.“

Weißt du was? Ich werde nie all meine Baustellen aufräumen. Punkt. Ich habe wenig Auszeiten, dafür eine geliebte Arbeit, den Haushalt, den ich schönhaben mag, einen Bruder zum Pflegen, zudem meine Familie, meinen prima Partner und den Garten. Ich erhole mich übrigens brauchbar bei einer Tätigkeit von der anderen.

Ich muss niemanden zur Optimierung zwingen, weil jeder Mensch großartig ist. Wenn er sein Potential entdecken mag und sich überlegen will, wie er sich besser in das ganz normale Leben stellt (das herausfordernd IST), ist er bei uns von Herzen willkommen. Wir werden niemandem sagen, dass er erst glücklich ist, wenn er nur um sein Wohlbefinden kreist und auf einen wie auch immer gearteten Messias hofft, der ihn/sie erlöst, um endlich glücklich zu sein und andere darüber belehrt, was sie doch bitte endlich mal für sich tun sollten.

Ich habe mich entschieden, jede sich bietende Gelegenheit zum Glücklichsein zu nutzen. Es sind die herrlichen Momente, in denen so vieles witzig ist, die Vögel um halb fünf singen, jene, in denen man lächelt, knuddelt, eine Tasse Grüntee genießt, Blumen anschaut, ein Buch vor sich hat, eine leckere Bowl auf den Tisch stellt oder am Abend sagt: Wow, was heute alles passiert ist, so gute Momente. Ich bin so dankbar.

DAS ist mein kleines glückliches Leben. Da muss ich nicht jeden Problemfitzel der Vergangenheit sorgsam gedreht und gewendet haben, mir überlegen, was jetzt ein tolles Urlaubsziel wäre, welchen Kurs ich belegen könnte oder welcher Guru mir sagt, wie Freude geht. Es ist ganz einfach: Sei dankbar, sei froh, lache ausreichend, singe genug, atme durch und denk dir manchmal – häng doch einfach den ganzen Schrott nicht allzu hoch. Das Leben ist kurz, du brauchst wenig von dem, was da draußen am Start ist. Vergeude das Leben nicht mit der Suche nach etwas, was längst in dir aufs Auspacken wartet.

 

Hab einen glücklichen Venustag. Mit Lächeln, Umarmung und Freiheit von Optimierungszwängen aller Art, unser modernes Korsett. Was, wenn du längst an einem guten Platz in deinem Leben bist? Du also nicht mehr permanent im Außen schauen musst, was du als Nächstes tun solltest?

Mahlzeit

Viele haben gefragt, was mein Bruder (wir alle natürlich) so isst, weil seine Zuckerwerte und vieles anderes mehr gut nach unten gehen. Ganz einfach: Berge Gemüse, Hülsenfrüchte, auch Obst, gesunde Fette wie Oliven-, Leinöl oder Ghee, wundervolle Gewürze und Kräuter. Und dann packen wir das am allerliebsten alles miteinander in eine schicke Schüssel, weil er das dann auch selbst gut essen kann. Das dauert, heißt, das Sättigungsgefühl wird spürbar, mehrere Fliegen mit einer Klappe! Guten Appetit.