Seit Wochen sind die landwirtschaftlichen Fahrzeuge bereits unterwegs. Viele Gärten in der Nachbarschaft sind schon schick, unserer schaut aus wie sonstwas. Wir haben im Herbst nicht mal das Abschneiden der Stauden geschafft, was fürs Überwintern vieler Tiere ausgesprochen hilfreich war. Und auch jetzt wird der Garten nicht wie geleckt werden, denn wir haben einfach andere Dinge zu tun. Es ist einfach, wie es ist.
Dafür nisten die Vögel in jedem einzelnen Kasten und sammeln alles, was für den Nestbau geeignet ist, ein Gezwitscher ist das, herrlich! Die Krokusse blühen, die Tulpen spitzen heraus, alles treibt und der staubige Regen macht jetzt auch noch viel aus Richtung Einladung zum Wachstum.
Am Wochenende startet Aufregendes: Die Filmaufnahmen für das Nautilusprojekt beginnen. Die ersten Kurseinheiten werden eingefilmt. Der Greenscreen ist fein glatt gebügelt. Ich bin sehr aufgeregt. Das wird das größte Projekt, das wir jemals gestartet haben und es wird auch vom Arbeitsaufwand das umfangreichste. Vielleicht macht man sowas nur einmal im Leben, wer weiß. Am 25. September gehen wir damit an den Start. Es braucht viel Planung, damit etwas entstehen kann, was die Arbeit aus vielen Jahren zusammenfassen wird.
Egal, was immer auch ist: es wird an jedem Tag Abend. Manchmal blickt man auf einen erfolgreichen Tag zurück, manchmal hakt man einen Tag einfach nur ab. Und doch hat jeder Tag seine Wunder und Wunden. Sein Lächeln und seinen Schmerz. Seine seltsamen und lustigen Momente. Mond und Sonne. Von allem etwas. Das Leben ist höchst erstaunlich in seiner Vielfalt und seinen unerwarteten Wendungen.
Zwischen Angst und Zukunftsvorstellungen eiert die Menschheit durch das Chaos, nicht wissend, ob es ein kreatives oder destruktives sein möchte. Ich denke so: Es ist immer ein kreatives Chaos und Menschen sind Wundertüten. Wir können so viel mehr als wir glauben. Davon abgesehen ist es sowieso längst zu spät, um Pessimist zu sein.
Wenn Tulpen unverdrossen wachsen, Vögel nisten, Blätter sprießen – wie kann ich da nicht denken, dass wir für jede Herausforderung früher oder später eine gute Antwort finden können? Ich darf Vertrauen entwickeln, selbst wenn ich das als eine reine Option in den Orbit schicke. Es kann nicht fehlgehen.
Allen einen freundlichen Tag, trotz allem.
Apropos freundlich – am Dienstagabend um 19.30 Uhr ist im Saal der Alten Synagoge in Kitzingen mein Vortrag über „Liebevolle Kommunikation“ – bist du mit am Start? Ich freu mich sehr auf dich! An der Abendkasse wird ein kleiner Unkostenbeitrag erhoben.
Danke an Sandra für das zauberhafte Vogel-Ginkgo-Foto!