Von Splittern und Balken

Gestern kam das Gespräch auf die Matrixtrilogie. Der Grund ist einfach: Erstaunlich viele Menschen erleben derzeit eine Lücke zwischen dem, was im Außen geboten ist und dem, was sie innerlich denken. Wir trauen in diesen Wochen unseren Augen nicht mehr, weil vieles unverständlich wirkt.

Ich mag das Zitat von Morpheus und das Bild mit dem Splitter im Verstand, der einen in den Wahnsinn treiben kann. Viele Splitter haben wir in unserem Verstand, die wir als Balken ins Außen projizieren. Was ist die Wahrheit? Gibt es das überhaupt? Unser Gehirn erschafft seine eigene Realität, alle anderen Gehirne tun das ebenso. Wir können uns begegnen auf unseren Inseln der Realität, die des anderen kennen lernen, aber wir leben dort nicht. Wir sind nur ein Gast.

Splitter im Verstand werden auch durch unsere begrenzenden Gedanken gesetzt, unsere Glaubenssätze, Be- und Verurteilungen. So erschaffen wir uns unser eigenes Gedankengefängnis, in dem wir wie Rilkes Panther hin- und herlaufen, von der Freiheit träumen und uns als Opfer der Umstände fühlen. Splitter können eitern und massive Probleme machen. So ist das auch mit dieser Art Gedanken.

Ich muss nicht unbedingt für Erkenntnis eine rote Pille schlucken. Wer Wahrheit sucht, kann sie finden. Egal wo, egal wann. Tief im Herzen sind uns viele Wahrheiten bewusst, selbst wenn der Verstand sie leugnen mag. Folgen wir unserer Herzenswahrheit, sind wir auf unserem Lebensweg. Folgen wir ihr nicht, werden wir beeinflusst von Meinungen anderer, was gut für uns wäre. Dann sind wir Fähnchen im Wind, der sich schnell drehen kann, und kommen immer weiter weg von uns selbst.

Wer magst du sein, tief im Herzen? Welcher Wahrheit möchtest du folgen? Ist dir bewusst, dass die Welt, die dein Kopf dir spiegelt, nicht das ist, was ist, sondern das, was du daraus gemacht hast? Weißt du, dass der Schritt aus dem Gefängnis der Gedanken deine eigene Größe und Bewusstheit ist?

Allen einen erkenntnisreichen, beweglichen und bewegenden Merkurtag.

Für alle mit der tiefen Sehnsucht nach Ruhe und stillem Sein ein Foto von Stephanie. Dankeschön!

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