Donnerstags-Nachdenk-Input

Feiertag in manchen Teilen Bayerns. Es wird wieder kleine Völkerwanderungen geben in die Orte, an denen die Geschäfte offen sind. Kleine Ferienfreude der Daheimgebliebenen. Mögen alle, die arbeiten, einen guten Tag haben und alle, die bummeln, daran denken, dass es Glück ist, wenn sie nicht arbeiten müssen, kein Verdienst.

Spannende Diskussionen derzeit, die sich an der Frage „Simplifizierung des Lebens oder komplexere Überschau“ entzünden. Das Gehirn ist effizient, es versucht immer, die Dinge möglichst automatisiert und einfach zu halten. Wer hingegen den Wald trotz der Bäume sehen mag mit allem, was dazu gehört, vom Blattschaden durch Umweltgift bis zum Myzel und dem Grundwasserspiegel, braucht die Fähigkeit der Megaebene, muss komplex denken können. Beides macht Sinn für uns, es kommt vielleicht auf die Fragestellung an, ob eine schlichte Antwort besser ist oder ob umfangreichere Überlegungen angebracht sind.

Vielen Menschen ist die Welt zu komplex geworden, das macht ihnen Angst. Sie ist nicht so viel komplexer, nur näher an uns dran. Bis Nachrichten früher bei Menschen eingetroffen sind, waren Monate zwischen Ereignis und Info. Heute geht es im Sekundentakt und in viel größerer Menge. Unser Hirn muss viel mehr Daten verarbeiten. Das ist dann so ein bisschen wie Leberkäse, alles wird verwurstet, damit man der Masse Herr wird und dabei entsteht ein Egalitätsbrei.

Es wird Zeit, dass wir die Bremse innerlich ab und an auch einlegen, Abstand gewinnen und von weiter weg auf alles schauen. Die Kernfrage ist: Was ist mein Platz bei all dieser Komplexität? Worum habe ich mich selbst zu kümmern, was ist nicht meine Sache? Welche Konsequenzen hat mein Handeln, welche mein Nichthandeln? Komme ich damit klar? Muss ich jede Nachricht auch lesen, wissen, mich damit befassen? Ich denke, das muss ich nicht. Ich darf Dinge auch mal stehen lassen, notfalls unbeantwortet. Manche Dinge brauchen nicht noch drei Smileys hin und her, bis ein Punkt gefunden ist.

Legen wir infoarme Tage ein. Lassen wir durch unsere Hirnfirewall nur durch, was wesentlich ist und filtern Spam gleich aus. Das ist ein Trainingsprozess.

Allen einen guten Jupitertag und glücklichen Bayern einen feinen Kräuterweihetag zu Mariä Himmelfahrt!

Allen, deren Kopf zu voll ist, Freude mit Theresas windigem Foto!

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