Überall Erkältung oder Noro. Das Immunsystem wird im Februar oft stark strapaziert. Vieles liegt daran, dass Menschen mit ihrem durch den Winter müden Immunsystem zu größeren Veranstaltungen gehen, Gipfel wird dann in der Faschingszeit sein. Für mich gehört der erkrankte Mensch ins Bett. Schlafen, warmhalten, viel trinken, gegen Halsweh mit Salbeitee gurgeln, langsamer Aufbau und nicht zu schnell wieder ins Getümmel, Rückschläge sind anstrengend.
Wir haben verlernt, angemessen mit Infekten umzugehen. Die Kleinen werden mit Fiebersaft in die Kita geschickt – das Immunsystem des Kindes, das sein Leben lang für Gesundheit sorgen soll, kann nicht ausreifen, wenn Fieber unterdrückt wird, es werden falsche Lernimpulse gesetzt und ohne Fieber geraten wir in Kälteprozesse auf allen Ebenen. Das hat langfristig Auswirkungen. Die kurzfristige Angst um den Arbeitsplatz bei den Eltern hat einen hohen Preis, der nicht allen bewusst ist. Gut überstandene Erkrankungen im Kindesalter sind auf lange Sicht hilfreich. Für Erwachsene gilt: Wer krank ist, braucht Auszeit. Schlafen, Genesen, langsam wieder anfangen, damit wir nicht vom nächsten Infekt erneut umfallen.
Kranksein heißt: sich rausnehmen. Sich auskurieren. Die Welt dreht sich auch ohne uns und wer könnte behaupten, dass er mit unterdrücktem Fieber, Kopfdröhnen und Dauergehuste kluge Entscheidungen trifft oder seine Umwelt schützt? Ich schicke Klientinnen und Klienten heim, die stark erkältet sind. Ich pflege und setze meinen Bruder, der sich nicht selbst helfen kann, nicht bewusst einem Infektrisiko aus. Es ist nicht nur wichtig für uns selbst, wenn wir krank sind, dass wir uns erholen, sondern auch Rücksichtnahme gegenüber anderen, die vielleicht mit Immunsuppressiva gegen Erkrankungen vorgehen und nicht gut geschützt sind, die panische Angst vor jedem Kontakt haben. Erlauben wir uns, Pause zu machen, wo sie not tut UND das Wohl anderer zu achten.
Allen Erkrankten, egal an was, von Herzen gute Besserung und Rekonvaleszenz!
Nachtkerze – das Öl daraus ist ein echter Helfer bei trockener und gereizter Haut, was wir im Winter oft durch zu trockene Luft haben.