Monthly Archives: Dezember 2020

Wir brauchen alle Wärme

Unser Berufsleben allein wäre kein sehr glücklicher Zustand, hätten wir daneben nicht unsere Familie und unser Privatleben. Wärme ist etwas, das wir alle brauchen; wir brauchen Stärkung, wir brauchen Ermutigung. Aber unsere Kultur hat uns dazu gebracht, dass wir uns schämen, Komplimente zu machen, jemandem etwas Angenehmes zu sagen.

Anaïs Nin, 1903-1977

Steffi hat diesen mäandernden Wasserlauf im Wald entdeckt. Sind das nicht unglaubliche Farben?

Sonne im Herzen

Freude ist wahrhaft ein Götterfunke. Nichts verwandelt uns schneller als Freude. Wir erleben etwas, das unser Herz bewegt, berührt und schon geschieht etwas Erstaunliches: wir entdecken die guten Seiten in uns. Wir werden liebevoller, blicken achtsamer und netter hin, finden mit einem Mal gute Worte, die stärken anstatt zu verletzen. Freude ist hochansteckend, sie breitet sich schneller als ein Buschfeuer aus und richtet im Körper Vieles an: Glückshormone werden ausgeschüttet. Unser Parasympathikus fährt Richtung Entspannung, wenn wir ausreichend gelacht haben. Das Zwerchfell entkrampft sich ebenso wie unsere Muskulatur. Es gibt Studien, dass ein Lachanfall sogar dazu führt, dass wir weniger Schmerzen empfinden und unsere Gelenke deshalb weniger Schmerzen, weil wieder Gelenkschmiere durch die Mikroerschütterungen ums Gelenk kommt. Stellt euch vor: wenn wir lachen, schütteln wir uns so richtig durch und das schmiert die Gelenke! Ab einem bestimmten Alter ist es also geradezu eine medizinische Notwendigkeit, enorm viel zu lachen, damit einen die Schmerzen nicht bei nasskaltem Wetter in die Gelenke beißen. Jedes Tier schüttelt sich nach Stress und löst so die traumatische Erfahrung, die in den Muskeln gespeichert wird. Nur wir nicht, wir sind den ganzen Tag unter Strom und lachen im Gegensatz zu Kindern so gut wie gar nicht mehr.

Da wir werden, was wir denken, ist heute ein perfekter Tag, um die Freude ins Leben einzuladen. Jeder Tag hat seine Wunder, oft genug bemerken wir sie nicht mal. Wer hat diese Woche den roten Mond gesehen? Die Eiskristalle? Die ersten Vogelspuren im Schnee? Die Erfahrung, wie gut eine Tasse Tee tut, wenn man von draußen aus der Kälte kommt? Vielleicht erste Weihnachtskarten im Briefkasten von lieben Menschen? Den Duft der Bienenwachskerzen? Ein gutes Gespräch? Aufmunterung von irgendeiner Seite? Ein tolles Buch?

Freude entsteht durch Wahrnehmung und wird gestützt durch Dankbarkeit. Danke ist ein herrliches Mantra und das kürzeste Gebet.

Achte heute einmal ganz bewusst auf jede noch so kleine Freude. Darüber, dass die Zahnpastatube nicht leer war. Der Kaffee duftet. Du Heizung im Bad hast. Keine Laufmasche oder Loch im Socken. Du begegnest Menschen, die sich wie du danach sehnen, dass jemand lächelt – tu es. Schicke Sonnenstrahlen durch deine Augen und bemerke dabei, dass das Sonnengeflecht (es befindet sich hinter deinem Nabel) ganz warm wird und dich wie durchstrahlt. Stell dir das heute immer wieder vor, dass in dir eine wunderbare warme Sonne aufgeht, deren Strahlen aus dir herausfließen und alles in ein warmes goldenes Licht tauchen. Nimm wahr, was dir dann begegnet, wie die Menschen darauf reagieren und wie viele Geschenke du heute Abend bekommen hast. Hier ein Lächeln, dort einen freundlichen Blick, ein Lob, eine Geste der Achtsamkeit. Jemand hält dir die Tür auf, sagt Danke, reicht dir einen Tee. Was immer es sein wird, nimm es wahr. Bist du allein, lausche auf das, was dir heute begegnen mag. Vielleicht eine schöne Mail, du hörst gute Musik, kannst Kekse backen, mit denen du die einsamen Nachbarn beschenken wirst.

Jeder Tag ist ein Füllhorn an Freude für den, der sie sehen kann. Aus Freumomenten entstehen Dankbarkeit und Glück. Gönn dir das heute und nimm diese Übung mit in den Advent. Viele meiner Klienten haben ein Freutagebuch. Dort tragen sie jeden Abend die Momente der Freude ein, die ihnen am Tag bewusst wurden. Dazu trinken sie ihren Lieblingstee, haben feine warme Socken an und hören vielleicht schöne Musik. Dann gehen sie mit diesem Gefühl von Freude und Dankbarkeit ins Bett. So laden sie schöne Träume und eine erholsame Ruhe ein.

Ich freue mich, dass du hier bei uns bist und deine Freude heute in die Welt schenken wirst. Wie schön! Wie strahlend bist du!

 

So sieht Freude aus, wenn Theresa am Meer ist. Das hier ist in Australien. Danke für die Freude.

Freude schöner Götterfunken

Freude schöner Götterfunken

Tochter aus Elysium

Wir betreten feuertrunken,

Himmlische, dein Heiligtum.

Deine Zauber binden wieder,

Was die Mode streng geteilt,

Alle Menschen werden Brüder,

Wo dein sanfter Flügel weilt.

Friedrich Schiller, 1785

Lena hat sich diese Woche so über den romantischen Anblick von Dinkelsbühl im Schnee gefreut, dass sie mir dieses Foto geschickt hat. Herzlichen Dank!

Sing mit uns! Sing!

Es freut mich ungemein, dass der Adventskalender aus dem Newsletter so große Wellen geschlagen hat! Wie schön! Lasst uns gemeinsam eine Woge der Freude durch das Land schicken, es ist so dermaßen notwendig!!!

Unsere heutige Challenge ist Singen. Die Übung vom 1. Dezember, das Lächeln, darf selbstverständlich als Dauereinladung für alle Zeiten geübt werden. Singen hat Vorteile: Alle Menschen singen, wenn sie Angst haben, also in diesen Tagen erst recht, denn wir alle haben Momente der Angst und Sorge, wissen manchmal nicht, was wir noch denken, glauben und hoffen sollen. Die gute Nachricht: Singen hilft.

Vor einigen Wochen ist die wunderbare spirituelle Biografie von Tina Turner unter dem Titel Happiness herausgekommen. Dort beschreibt sie, die in ihrem Leben viele, viele Herausforderungen zu bewältigen hatte, wie sie durch Chanten eines Mantrams ihr Leben förmlich auf neue Füße gestellt hat. In ihrer spirituellen Message zur ersten Beyond-CD heißt es: Singing takes you beyond – fear …

Mantren gibt es im Christentum genauso wie in anderen Religionen und es muss nicht mal ein Mantram sein. Vor Jahren hatte ich einen Vortrag unter dem Titel „Froh zu sein bedarf es wenig“. Am Ende des Vortrags sangen wir das bekannte Lied als Kanon. Jahre später berichtete mir eine Vortragsteilnehmerin, dass sie das so gepackt hatte, dass sie das Lied in Dauerschleife sang und sich Stück für Stück aus ihrer damaligen Depression hat holen können. Das ist enorm, Ähnliches beschreibt Tina Turner auch und ist damit nicht die Einzige, die diese Erfahrung machen durfte.

Auch wenn wir jetzt wenig Chorsingen dürfen oder Singen generell gerade eine schlechte Lobby hat: Wer singt, schüttet Glücks- und Bindungshormone aus und die fehlen uns in diesen Tagen sehr. Wir schicken durch Singen einen Gruß ans Immunsystem. Summen durchklingt alle Zellen. Bedenken wir bitte, dass alles im Universum Schwingung ist – wir auch, Nada Brahma. Schwingen wir uns ruhig auf den Flügeln schöner Lieder, Mantren, Solfeggiofrequenzen oder eurem Lieblingssong in eine gute Stimmung hinein. „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“, sagt der Volksmund.

Probiert es aus – wer singt, kommt mit sich wieder in Einklang, er harmonisiert sich selbst durch und durch. Ein Haus ohne Musik ist tot, wie sollen denn da gute Geister Einzug halten, wenn es nicht klingt und schwingt? Fast jeder kennt die Eingangstakte von Bachs Weihnachtsoratorium: Jauchzet, frohlocket! Laut preiset die Tage! – wie wäre es mit Mitsingen? Wenigstens anhören und dazu summen?

Wenn Alpakas in ihrer Herde gemütlich beisammenstehen, summen sie. Es ist sehr entspannend, bei summenden Alpakas zu stehen. Alles tönt, alles klingt, mit allem kann man Musik machen. Leute! Jetzt, wo Kunst und Kultur kaum Raum finden, merken wir alle, wie uns das krass fehlt, also singen wir. Lasst euch von Künstlern mitnehmen in Wohnzimmerkonzerte, zu virtuellen Chören, wie das Eric Whitacre seit Jahren macht. Singen wir, singen wir, lassen wir den Planeten in eine endlich wieder gute Stimmung kommen. Jeder kann singen. Es ist nicht wichtig, den Ton zu treffen, sondern dass man aus dem Herzen heraus singt. Du kannst dich regelrecht gesund singen!

Was wird dein Lied für diesen Dezember werden? Was ist dein musikalisches Geschenk an den Planeten? Von Abba bis Zappa, von Bach bis Jazz, mit Sang und Klang geht alles leichter. Und wer mal was anderes probieren will – töne einfach oder summe. Es gibt sogar die Summtherapie. Das Lehrbuch dazu heißt ungelogen „The Hum Book“. Ich finde das nicht nur als Titel erheiternd, sondern die Grundgedanken dahinter tun einfach gut. Wer kann den längsten Ton summen? Wer das probiert, entspannt automatisch alles, was in diesen Wochen angespannt ist, wird ganzer, mehr bei sich, zufriedener.

Sei dabei! Einen klangvollen Tag, bis morgen. Danke, dass du mit uns dabei bist. Wie schön!

 

Tobi, unser Hund, liebte am meisten Schnee. Wenn es schneit, denke ich stets an ihn und wie er UNTER dem Schnee am liebsten durchraste. Oder über große Schneehaufen mit fliegenden Ohren tobte. Danke an Theresa für das Foto.

Viele Arten von gutem Wetter

Sonnenschein ist köstlich, Regen erfrischend, Wind fordert heraus, Schnee macht fröhlich; im Grunde gibt es kein schlechtes Wetter, nur verschiedene Arten von gutem Wetter.

John Ruskin, 1819–1900

Zwar hat Theresa das Foto schon vor einigen Jahren gemacht, doch genau so sah das heute Morgen auch aus.