Monthly Archives: März 2019

Was es zum Handeln braucht

Zum Handeln gehört wesentlich Charakter und ein Mensch von Charakter ist ein anständiger Mensch, der als solcher bestimmte Ziele vor Augen hat und diese mit Festigkeit verfolgt.

G.W.F. Hegel

Danke an Theresa für dieses Glutfarbenfoto aus Australien, wow!

Dienstags-Nachdenk-Input

Während draußen der Sturm mein nagelneues Rosengartenschild umgenietet und den ebenfalls nagelneuen Deckel der Regentonne geschreddert hat, versuche ich, die am Wochenende aufgelaufenen Dinge abzuarbeiten. Zwar kann ich von unterwegs Mails lesen und das Nötigste auch tun, aber eben doch nicht alles. Da sitze ich lieber gemütlich mit meiner großen Teetasse am Schreibtisch und mache mir in Ruhe Gedanken.

Sortierarbeit wird nötig. Für einen Kurs hat sich so viel angesammelt, das muss gesichtet und geprüft werden. Die Papiertonne wird voll, weil manches veraltet ist und das möchte ich nicht. Anderes wird aufgenommen und braucht eine logische Ordnung. Als Dozent hat man vieles im Hintergrund zu tun, was nicht sichtbar ist. Aber Texte entstehen nur, wenn man selbst viel gelesen und gedacht, erprobt und gemacht hat. Bis ein Skript dann auch druckreif ist, braucht es seine Zeit und  es ist auch niemals fertig. Updates sind notwendig und neue Erkenntnisse wollen einfließen.

Die Faschingstage gehen recht spurlos an mir vorüber, aber an anderen Menschen nicht. Sie erleben sich in den närrischen Tagen als einsam und verlassen, während viele andere feiern und fragen sich, in welcher Welt sie leben. Da fällt mir immer wieder das Wort von Walter Kohl ein, „Opferland“. Wenn wir die ganze Welt mit dunklen Gläsern anschauen, wird sie auch dunkel und kalt. Ich muss nicht über alles meckern. Es ist so vieles großartig und nur weil ich selbst ein Faschingsmuffel bin, kann ich mich doch freuen, wenn die anderen Spaß am Verkleiden, Tanzen, an guten Büttenreden haben, warum denn nicht! Und Krapfen gehen auch ohne Karnevalstrallala. Die Kölner sagen „man muss auch jönne könne“ – das fehlt mir oft in dieser Welt. Sich mit anderen Menschen mitfreuen finde ich toll. So vom Herzen heraus, nicht dieses dünnlippige „Glückwunsch zur Beförderung“ und denken „warum um Himmels Willen du Pfosten, wo ich das viel besser kann als du???“ Unsere Beweggründe sind manchmal aus den tiefsten Schichten unserer Persönlichkeit emporgeschnellt und beeinflussen uns, bevor der Kopf oder das Herz gegensteuern können. Fragen wir uns also immer wieder mal – freue ich mich auch mal für andere? Kann ich sie feiern, tanzen und singen lassen, wenn es ihnen gefällt, auch wenn ich das gerade nicht kann? Bleiben wir einfach mal ein bisschen locker, oder? Helau, Alaaf und was immer ihr mögt! Und lasst euch nicht vom Sturm davontragen. Möge der Wind keinen Schaden anrichten. Allen einen guten Dienstag!

Rosenmontags-Nachdenk-Input

Das Wochenende stand im Zeichen des Kursendes in Vaihingen im Ausbildungsgang Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie. Es gibt Kurse, die vergisst man niemals. Das war so ein Kurs. Eine Gruppe, von Anfang an eine Einheit, auch wenn noch später jemand dazu stieß. Eine Gruppe, engagiert und lernwillig, wie ich es heute selten erlebe. Diese Menschen wollten diese Ausbildung mit ganzem Herzen. Obwohl die Prüfung schon in 14 Tagen ist, wird die Hälfte hingehen, die andere im Herbst. Das zeigt den hohen Einsatz und Lernwillen. Es war die Gruppe der intelligenten Fragen, des Durchhaltens (wir haben Kurszeit von 9 bis 19 Uhr!) und Dranbleibens. Es kommt selten vor, dass beim Abschied ein gesamter Kurs weint. Das ist ein unglaubliches Geschenk, von allem anderen abgesehen. Ihr Lieben – DANKE für alles. Danke für eure Fragen, für euer genau sein, für euer Lachen und eure wunderschöne Mitte.

Wer in Würzburg mit dabei sein mag – wir starten wieder am 15. März, 26 Freitage von 16 bis 20.30 Uhr. Gemeinsam gehen wir den Stoff durch und so werdet ihr bestens vorbereitet in die Prüfung gehen können. Es gibt noch freie Plätze. Seid einfach mit dabei. Anmeldung und Infos über den Lehrplan und die Kosten direkt hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/hpp/

Direkt von Vaihingen aus ging es nach Igersheim. Am Faschingsumzug habe ich mich vorbeigeschlängelt, denn es gab etwas ganz anderes zu feiern – meine Brüder wurden zusammen 99 Jahre alt. Es war schön, dann im Kreis der Familie noch ein paar Stunden zu verbringen.

Nun starte ich frohgemut in eine neue Woche, in der ich spannende Begegnungen haben werde. Jemand wird eine dreistündige Zugfahrt auf sich nehmen, um mit mir zu arbeiten und dann drei Stunden wieder zurückfahren. Das ist großartig. Am Wochenende stehen Aufstellungen an. Auch die Aufstellungstermine für April sind schon vergeben, aber für Mai kann man sich noch anmelden. Und wer spontan sagt – ich geh meine Themen JETZT an, weil es keinen besseren Moment gibt, kann sich einfach melden. Wir finden einen Termin.

Allen einen guten Start in die letzten närrischen Tage. Und dann sieben Wochen ohne – ohne was wirst du sein?

 

Abschied

Heute geh ich. Komm ich wieder

singen wir ganz andre Lieder.

Wo so viel sich hoffen lässt,

ist der Abschied ja ein Fest.

Johann Wolfgang von Goethe

Danke an Christoph für dieses Foto auf einen der Kursräume in Vaihingen!