Monthly Archives: Oktober 2018

Montags-Nachdenk-Input

Manchmal muss man Entscheidungen treffen, mit denen man wochenlang gerungen hat. Es gibt Gründe in großer Zahl für und gegen etwas. Nur gibt es auch einen Punkt im Leben, an dem man weiß: Jetzt ist es genug. Jetzt ist eine Grenze erreicht, jenseits der eigene Werte, das, was einem selbst wirklich lebenswichtig ist, in Gefahr ist. Keinen Schritt darf es jenseits dieser Grenze geben. So ging es mir mit der Absage eines Ausbildungskurses. Was gab es im Vorfeld nicht alles an Diskussionen. „Ich möchte nur bestimmte Tage machen“. „Ich kann da und da aber nicht.“ „Zwei Jahre sind viel zu lang, geht das auch schneller?“ „Dieser und jener Teil passt mir nicht, den möchte ich nicht belegen.“ Das habe ich mir nicht Tage, sondern Wochen angehört. Und nun habe ich nach nur einem einzigen Kurstag diese Ausbildung für ein Jahr ausgesetzt. Weil es das Herzstück meiner Arbeit ist und das, was daraus werden würde, käme ich den Vorstellungen nach, einfach nichts  ist, was ich vertreten möchte.

Weil man nicht in Wunschmodulen Therapeut wird. Weil eine Therapeutenausbildung bedeutet, als Mensch zu wachsen, zu reifen. Weil es bedeutet, sich nicht die Rosinen rauszupicken, sondern auch mal Themen anzunehmen, die einem auf den ersten Blick seltsam erscheinen, aber vielleicht die Entdeckung des Lebens werden können. Weil Entwicklung Zeit braucht und weil wir uns ausbilden für Menschen, die heute mit anderen Problemen aufschlagen als vor einigen Jahren. Die Zeiten sind ganz anders und deshalb muss man sich auch ganz anders dafür ausbilden. Und bevor ich das aufgebe, gebe ich lieber den Kurs auf. Für die Menschen, die wirklich mit Herzblut diese zwei Jahre mutig angegangen wären, gab es gute Lösungen.

Lange habe ich überlegt. Sehe ich das alles zu eng? Bin ich stur und Argumenten gegenüber uneinsichtig? Das ist es nicht gewesen. Nur weiß ich – es gibt Dinge, die können nicht „weniger“ werden, weil sie eigentlich noch viel mehr sein müssten. Nicht weniger Kurstage, nicht weniger Übung, nicht weniger Wachstum. Sondern Tiefe, Klarheit, Verständnis. Und das erringt sich nicht in Modulen, in Stunden oder wenigen Tagen. Eher in mehr.

Es ist ein allgemeiner Trend – schnell und sofort soll alles sein. Möglichst einfach zu haben. Die Masse der Willi-ichs, die immer nur etwas wollen, ist gigantisch. Auf der anderen Seite sind die Menschen nicht mehr geübt im Überwinden von Schwierigkeiten. Zu viel von klein auf auf dem Silbertablett serviert schafft unfreie Erwachsene.

Ich denke: Man wird nicht über Nacht zum Therapeuten. Es braucht sehr viel eigene innere Schulung, natürlich Techniken für Gespräch und Unterstützung, auch das muss gelernt und geübt werden, und es braucht Zeit, um gelernt, geübt und erarbeitet zu werden, damit es Bestandteil unserer Persönlichkeit wird. Es wird bei mir keine Expressausbildung geben. Unsere Klienten haben auch keine Expressprobleme. Alles andere wäre mangelnde Wertschätzung mir selbst, meiner eigenen Arbeit, aber auch den Nöten der künftigen Klienten gegenüber und deshalb auch einmal eine Entscheidung, die vielleicht nicht jeder nachvollziehen kann. Zur Authentizität eines Menschen gehört einfach, dass er seine Werte prüft, seine Ansichten, wenn sie nicht mehr zeitgemäß sind, anpasst, sich hinterfragt. Aber wenn er all diese Dinge geprüft und für angemessen empfunden hat, gibt es auch nur einen gangbaren Weg.

Allen einen guten Start in die neue Woche. Bleiben wir authentisch. Alles andere macht krank.

Was ist Zeit?

Jemand hat mir mal gesagt, die Zeit würde uns wie ein Raubtier ein Leben lang verfolgen. Ich möchte viel lieber glauben, dass die Zeit unser Gefährte ist, der uns auf unserer Reise begleitet und uns daran erinnert, jeden Moment zu genießen, denn er wird nicht wiederkommen. Was wir hinterlassen, ist nicht so wichtig wie die Art, wie wir gelebt haben. Denn letztlich sind wir alle nur sterblich.

Jean Luc Picard

Vielen Dank  an Ursula für das wunderschöne Herbstfoto.

Wochenend-Nachdenk-Input

Schön war der erste Vortragsabend der neuen Saison am Donnerstagabend in der Alten Synagoge in Kitzingen. FührungsKRAFT war das Thema, innere und äußere Führung. Das werden wir zwei Abende lang jeweils Donnerstag um 19.30 Uhr vertiefen im Rahmen eines VHS-Seminars, dieses Mal im Luitpoldbau.

Das Auto hat seine Winterschuhe anbekommen. Jetzt braucht es noch eine feine Schicht Wachs und dann kann der Winter kommen. Es braucht einfach Schutz, damit die Dinge lange schön bleiben dürfen.

Bei der Diskussion am Donnerstagabend ist wieder aufgefallen, was uns  Menschen so oft abgeht, aber eine tiefe Sehnsucht ist – Wertschätzung. Angenommen sein. Respekt. Authentizität. Nun, es beginnt immer mit uns selbst. Respektieren, wertschätzen, achten wir uns selbst und auch die anderen? Oder erwarten wir immer nur von den anderen, dass sie „anfangen“? Oft ist es nämlich so, dass wir im Außen etwas einfordern, was wir selbst nicht bereit sind zu geben. Es beginnt immer mit einer Entscheidung in meinem eigenen Kopf, mich so wie bisher oder anders zu verhalten. Und dann muss es vom Kopf ins Herz wandern und von dort aus in die Hand zu einer guten Tat, zu einer hilfreichen Handreichung, zu einer liebevollen Geste. Dann geschieht Mensch-Werdung, die heilend sein kann.

In diesem Sinne ein bewegendes Wochenende allen.

Fährmann, hol über

Einst ging ich über die Berge

Über stürzenden Strom

Gen Süden.

Hol über, Ferge!

Schon brennen die rosigen Zinnen,

stehn Weiden im Frühlinsgkeim.

Schon läutet zum Abendfrieden

Die weiße Kapelle,

Der uralte Dom.

Und du, und du auf der Schwelle!

Ich bin daheim.

Seit du geschieden von hinnen,

So lang, mein Begleiter,

Muss ich weiter, weiter.

Hol über Ferge!

Ricarda Huch

Danke an Ursula für dieses beeindruckende Foto.

 

 

 

 

 

Freitags-Nachdenk-Input

19.30 Uhr Alte Synagoge Kitzingen am Donnerstag – wir starten mit den Vorträgen für den Herbst und das gleich mit einem Thema, das mich seit Jahren begeistert: FührungsKRAFT. Wie gelingt es, sich selbst und andere gut zu führen, damit alle miteinander wachsen können? Wie ist der Stand der Dinge? Das werden wir uns heute anschauen. Einfach vorbeikommen, ich freue mich. Wer das Thema vertiefen mag – am 18. und 25. 10. um 19.30 Uhr wird es dazu auch ein Seminar geben (im Luitpoldbau der VHS Kitzingen), bei dem wir schauen, wie es um unsere eigene innere und äußere FührungsKRAFT bestellt ist. Dazu bitte bei der VHS anmelden.

Beispiel geben – dazu haben wir im Leben oft genug Möglichkeiten. Genauso wichtig finde ich, dass wir immer Menschen haben, die für uns selbst ein Vorbild sind. Bei mir sind das die älteren Menschen morgens im Schwimmbad, die seit 30, 40, 50 Jahren schwimmen und mit unerschütterlicher Ruhe jeden Tag ins Wasser steigen, egal, wie es ihnen geht. Es sind auch Menschen, die ihrer inneren Stimme folgen und ihr Ding machen. Kreative Menschen wie Jwala und Karl Gamper, Menschen, die liebevoll sind wie Mama Amma, Menschen, die klug sind, die weise sind, die inspirierend sind, die einfach Mut machen zur eigenen Fortentwicklung.

Fragen wir uns also ruhig zwischendurch immer mal: WER inspiriert mich? WAS inspiriert mich? Was ist MEIN eigener Beitrag für diesen Planeten? Zu welcher Person möchte ich mich hinentwickeln? Wie möchte ich in einem, in fünf, in 20 Jahren sein? Welche Werte sind die meinen? Wer das gemeinsam tun mag – herzlich willkommen. Persönlichkeitsentwicklung ist eine unserer Leidenschaften. Wer, wenn nicht du? Wann, wenn nicht jetzt? Warum warten?

Allen einen entdeckungsfreudigen, mutigen und vorbildlichen Venustag.

Beispiel geben

Ein Beispiel zu geben ist nicht die wichtigste Art, wie man andere beeinflusst. Es ist die einzige.

Albert Schweitzer

Liebe Ursula, besten Dank für dein findiges Auge im Wald!

 

Donnerstags-Nachdenk-Input

Am Mittwoch war Prüfungstag für die Heilpraktiker. Ohhhh, war das schwer – das hört man nach der Prüfung. Ja. Weil es unter realistischen Prüfungsbedingungen immer anders ist als daheim im stillen Kämmerlein. Aber ich freue mich: „meine Prüflinge“ haben es hervorragend gemeistert und 2/3 der Prüfung sind damit geschafft. Nun heißt es Gas geben für die mündliche Prüfung. Hoffen wir, dass die Vergleiche richtig sind und beim Übertragen alles gut gelaufen ist, damit alle so strahlen können, wie ich mir das für die Schülerinnen und Schüler von ganzem Herzen wünsche. Ansonsten gilt: im März ist wieder Prüfung. Und wer das zweimal gemacht hat, hat meistens bestätigt, dass es beim ersten Mal halt doch nicht ganz gut genug gelernt war. So wird dann doch ein Schuh draus, der passt.

Dieser Tag war auch der Tag des Mutes in der Praxis. Manchmal arbeiten wir mit Menschen, die plötzlich etwas offenbaren, was lang gehütet war, ein Geheimnis, das vielleicht schon Jahre belastet und dann ans Licht tritt und angeschaut werden kann. Dann kann auch etwas geschehen, was einen Genesungsprozess in Gang bringt und den Menschen zu sich führt, an sein inneres Herzensgold, seine Größe, seine Schönheit und letztlich auch seine Unversehrtheit. Es sind sehr stille, große Momente, wenn das geschieht.

Deshalb auch von Herzen ein Dankeschön an alle. Die, die sich mit mir auf die Wege machen, um Prüfungen zu bestehen. Die, die sich mit mir auf den Weg machen, um sich selbst neu gegenüberzutreten. Und wer mag, kann am Wochenende mitstarten – wer noch Interesse an der Cardeaausbildung hat, kann mit dabei sein und wer sich für Wertschätzung interessiert, ist herzlich eingeladen, bei Rogers mitzumachen. Infos und Anmeldungen direkt auf der Seite. Vielen, vielen Dank euch. Von Herzen einen wunderschönen Jupitertag. Möge die Weisheit mit uns sein 🙂

Mittwochs-Nachdenk-Input

Wir sind alle Reisende, unterwegs zu den Zielen unserer Leben. Es sind unterschiedliche Ziele, also auch sehr verschiedene Reisewege. Manche gehen zu Fuß, andere fliegen mit dem Überschallflugzeug. Es kommt immer darauf an, in welchem Auftrag wir unterwegs sind.

So mancher hadert mit sich und findet seinen Auftrag nicht. Wir „vergessen“ ihn, wenn uns der „Storch“ bringt, der Meister Adebar mit den Farben schwarz, weiß und rot, die wir so gut aus Schneewittchen kennen, die Farben des Lebens, die „Lippen so rot wie Blut, die Haare schwarz wie Ebenholz und die Haut weiß wie Schnee“. Adebar – der von den Sternen Geborene. Wir sind also alle Sternengeborene, wenn der Storch uns gebracht hat.

Und aus diesen geistigen Sphären bringen wir unsere Lebensaufgabe mit. Der eine wird Schornsteinfeger und bringt Glück, denn ist der Kamin geputzt, ist die Brandgefahr geringer. Der andere wird Bäcker und sorgt für die gute Ernährung der Menschen. So findet jeder Topf seinen Deckel und wir gehen manchen Irrweg, bis wir angekommen sind, lernen viele Berufe, probieren uns aus. Alle Umwege waren wichtig für die Ausbildung unserer ureigensten Persönlichkeit.

Zwei, die ganz angekommen sind, werden am heutigen Dienstagabend bei uns musizieren, fix anmelden, wer noch mit dabei sein mag. Vielleicht helfen die Kristallklänge auch dem einen oder anderen, sich wieder anzuschließen an den inneren Seelenauftrag, mit dem jeder Mensch die Erde betritt. Erinnert sich daran, was über dem Tempel von Delphi stand: Erkenne dich selbst.

Allen einen wunderbaren Wochenteilungstag am morgigen Merkurtag der Woche!

Pilger unterwegs

Wir sind Pilger, die auf verschiedenen Wegen auf einen gemeinsamen Treffpunkt zuwandern.

Antoine de Saint-Exupéry

Danke an Theresa für das Foto der Kathedrale von Santiago di Compostela, dem Zielort der Pilger auf dem Jakobsweg

Dienstags-Nachdenk-Input

Hurra! Heute ist es soweit, Kristallklangabend! Wer nicht mehr dran gedacht hat – es gibt noch wenige Plätze, bitte unbedingt anmelden! Wer das Konzert liegend genießen will, bringe sich bitte Decken etc. mit.

Morgen am Mittwoch werden viele Menschen mit klapprigen Knien aufstehen – Heilpraktikerprüfung in Deutschland! Ihr Lieben, die ihr so taff gelernt habt: Geht hin und gebt euer Bestes! Bleibt bei euch und beantwortet die Fragen, so gut ihr könnt. Und dann sieht man weiter. Unsere guten Gedanken sind morgen bei allen Kandidaten, die diese Prüfung schreiben. Alles Glück für euch und beste Nerven! Wir denken an euch! Im Laufe des Mittags werden wir einen vorläufigen Lösungsschlüssel auf die Homepage stellen, sobald wir die Prüfung auch selbst gemacht haben.

Tiefes Verständnis habe ich in diesen Tagen für alle Autofahrer, die morgens und abends mit der tiefstehenden Sonne Probleme haben. Keine Sonnenblende schützt davor, keine Sonnenbrille. Macht alle miteinander langsam und haltet bitte viel mehr Abstand. Wir brauchen diese Meter, wenn wir bremsen müssen. Sie retten Leben. Eures und das von anderen Menschen.

Für diesen Tag habe ich ein wunderbares Baumbild eingestellt, um euch einzuladen, die herrlichen Herbstfarben  zu genießen, die wir jetzt vor die Augen gezaubert bekommen. Aber auch, um euch daran zu erinnern, wie kostbar der Wald (alle Wälder!!!) für unseren Planeten sind. Bäume hüten die Weisheit und in den Regenwäldern wachsen Mittel und Stoffe, die vielleicht Weltmedizin werden können. Achten und hegen wir die Natur. Pflanzen wir so viele Bäume, wie wir können, machen wir es wie Felix Finkbeiner, der sich das Baumpflanzen schon als Kind auf seine Fahnen geschrieben hat. Bäume sind Leben. Stellen wir uns ruhig in den Dienst des Lebens, in jeder Hinsicht.

Allen einen lebendigen, farbenfrohen und geschützten Marstag.

 

 

Bäume im Gespräch

Die zwei Wurzeln

Zwei Tannenwurzeln groß und alt

unterhalten sich im Wald.

Was droben in den Wipfeln rauscht,

das wird hier unten ausgetauscht.

Ein altes Eichhorn sitzt dabei

und strickt wohl Strümpfe für die zwei.

Die eine sagt: knig. Die andre sagt: knag.

Das ist genug für einen Tag.

Christian Morgenstern

Vielen Dank an Theresa für das tolle Foto der Baumriesen, die die Weisheit von Jahrhunderten behüten.

Montags-Nachdenk-Input

Ein gut gefülltes Wochenende ist fast vorbei. Drei Tage war ich in Vaihingen an der Akademie zum Kurshalten, spannende Tage mit sehr wissbegierigen und interessierten Frauen, allesamt beeindruckende Persönlichkeiten. Das ist ein Glücksfall heute, wenn Menschen so engagiert und lernfreudig sind, das erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit und so einer Freude!

Die Woche hat es ebenfalls in sich. Der Kristallklangabend am Dienstag wird herausragend werden. Wer noch mit dabei sein mag, kann sich noch anmelden! Wir freuen uns so sehr auf diesen Abend. Am Sonntag ist noch Platz im Rogerskurs. Der Kurs ist super zur Selbsterfahrung im Bereich Wertschätzung, Kommununikation und Authentizität, aber auch für Therapeuten aller Arten, denn es geht um Gesprächsführung. Wer mitmachen mag, kann sich auf unserer Homepage informieren und sich noch anmelden.

Es waren tiefe Gespräche zwischen den Unterrichtseinheiten am Wochenende. Wir waren uns einig – Verbundenheit ist die tiefste Sehnsucht der Menschen. Verbunden mit anderen Menschen, Tieren und Pflanzen, aber auch verbunden mit einer sinnstiftenden Tätigkeit und genährt und gehüllt durch die Kraft der geistigen Welt. Es braucht ein neues Denken, vor allem ein neues Handeln der Menschen, wenn die Welt wieder eine Heimstatt für Lebewesen sein soll. Sehr lange haben wir über Einsamkeit und Verbundenheit, über Sinn und  Sinnentleerung, über Herzensqualitäten und Realitäten gesprochen. Es sind so viele Menschen auf guten Wegen, aber der Egoismus ist eine große Hürde. Alle wünschen sich Verbundenheit, Liebe, Herzlichkeit, doch wenn jemand seine Komfortzone dafür verlassen soll, ist schnell der Vorhang geschlossen. Machen wir erste Schritte. Öffnen wir das Herz und kommen wir vom Wünschen ins Handeln. Anders wird es nicht gehen, wenn wir wieder Menschen werden möchten.

Allen von Herzen einen guten Start in eine sinnstiftende, verbundene neue Woche. Vielleicht beim gemeinsamen Konzerterlebnis oder im Lernen am Wochenende?

Wanderung

Dein Wandern, deine Fußspuren sind

der Weg und nichts anderes;

Wandernder, es gibt keinen Weg,

du erschaffst den Weg, indem du gehst.

Gehend erschaffst du den Weg,

und wenn du zurückschaust,

siehst du den Weg, den du

nie wieder betreten wirst.

Wandernder, es gibt keinen Weg,

sondern nur die vom Wind geschaffenen

Pfade auf dem Meer.

Antonio Machado, in: The soul is here for ist own joy.

Danke, Ursula, für das Wegefoto!

Freitags- und Wochenend-Nachdenk-Input

Drei Tage Unterricht in Vaihingen stehen an, ein wunderbares Arbeiten an einem sehr besonderen Ort mit den angehenden Heilpraktikern für Psychotherapie. Ich bin gespannt und freue mich. Weniger freut mich die Fahrt, denn es ist schon ein gutes Stück und die vielen Baustellen machen weniger Spaß und ich fahre nicht gern in die Nacht hinein oder am Sonntag dann zurück, weil ich weiß, dass ich mindestens zweimal richtig heftige Staustücke auf der Strecke habe. Wenn dann Feierabend ist, möchte ich auch so schnell es geht nach Hause.

Offenbar ist das Thema Plätzchenbacken nun schon sehr en vogue. Im Laden stapeln sich die Backzutaten. Bei über 20 Grad draußen muss ich mich erst darauf einstellen, dass wir in wenigen Wochen Weihnachten haben. Erstaunlich. Am Feiertag hörte ich „wir backen dieses Jahr keine Plätzchen mehr“ und „Plätzchen sind überschätzt“. Einige Menschen in unserem Umfeld sind zu alt, um noch zu backen, womit ganze Traditionen untergehen. Niemand backt solche Nussplätzchen wie meine Schwiegermutter. Auch wenn ich längst das Rezept von ihr bekommen habe, sind sie es einfach nicht. Nicht so, wie sie das macht und das liegt nicht daran, dass sie einen Gasherd hat. Vielleicht verbinden wir einfach mit bestimmten Menschen bestimmte Geschmäcker, Gerüche und daran hängen natürlich auch viele Erinnerungen. Backen finde ich eine wunderbare Tradition und bei den Weihnachtsplätzchen bleiben auch meine alten Rezepte unverändert, auch wenn sich mit den Jahren manches schon ersetzt hat wie Weißmehl durch Vollkornmehl.

Der Biodealer hat geliefert und ein zwei Kilo Basenpulverpaket auf eine Packung Gesichtscreme gepackt, die ich gern verschenken wollte. Theoretisch hätte es klappen müssen, aber das Paket wird eben nicht aufrecht stehend transportiert. Ich würde ja sagen, es kommt auf die Creme an, aber genau die beschenkte Person legt immer Wert auf schicke Packungen. Shit happens.

Die Quitten geben Vollgas und ich hoffe doch sehr auf Regen, damit wir auch viel Saft bekommen. Wenn wir auch im Oktober noch immer keinen Regen haben und die Temperaturen nach wie vor so hoch sind, ist das nun nach diesem Sommer nicht wirklich gut. Wir werden den Früchten also die Reste aus der Regentonne geben, die neulich mal mit viel Mühe halbvoll gelaufen ist.

Allen ein Wochenende nach ihrem Geschmack, ob wandernd, lesend, schlafend, einkaufend, arbeitend, lernend – die Prüflinge, die in der nächsten Woche zu den Heilpraktikerprüfungen gehen, werden innerlich ein wenig angespannt sein. Bald ist es geschafft! Die Daumen gehen schon in Drückstellung. Allen, die solche Herausforderungen vor sich haben, von Herzen ein gutes und entspannendes Wochenende.